Dysphagien / Schluckstörungen

 

Eine der grundlegendsten Fähigkeiten des Menschen ist neben der Sprache/Sprechen und der Atmung die Fähigkeit des Schluckens (Speichel und Nahrung).

Durch das Schlucken von Nahrung führen wir unserem Körper wichtige Energie zu. Diese sogenannte Energie macht sich für uns durch z.B. Wohlbefinden oder Kraft bemerkbar.

 

                     Nicht umsonst sagt man:

 

          „Gutes Essen ist für das Wohlbefinden   

             von Körper, Geist und Seele sehr wichtig."  

 

Die Aufgabe vom Schlucken ist es den sicheren Abtransport von Speichel und Nahrung zu gewährleisten, ohne dass dabei die Atemwege in Mitleidenschaft gezogen werden.

Das Schlucken ist ein sehr komplexer Vorgang, bei dem unter anderem 5 Hirnnerven (der menschliche Körper hat insgesamt 12 Hirnnerven) und alleine über 40 Muskelpaare vom Kopf- und Schultergürtelbereich beim Schlucken unmittelbar beteiligt sind.

Bei der Nahrungsaufnahme selbst ist unser ganzer Körper mit all seinen Sinnen beteiligt. Wir Schlucken mehr als 1000 mal am Tag. Dabei wird auch ca. ein Liter Speichelmenge abgeschluckt.

In der medizinischen Fachsprache wird eine Schluckstörung als Dysphagie bezeichnet, wobei dieser Fachbegriff folgendes umschreibt:

 

Der Vorgang des Schluckens ist durch eine bestimmte Erkrankung oder organischen Störung beeinträchtigt.“

 

Folgende Symptome können Anzeichen für eine Dysphagie sein:

  • Häufiges Husten und Räuspern, meistens direkt vor, während oder nach der Nahrungsaufnahme.
  • Kloßgefühl und/oder Glosbusempfinden im Halsbereich.
  • Atemnot
  • Lippen oder Gesicht läuft blau an.

  • Erschwerte und/oder gurgelnde Atemgeräusche
  • Stimmliche Veränderungen, welche als gurgelnde Stimme umschrieben werden kann.
  • Nahrung kann nicht oder nur erschwert abgeschluckt werden. (man hat das Gefühl als ob etwas im Hals steckengeblieben ist oder etwas in den falschen Hals bekommen ist.

  • die unteren Atemwege verschleimen zunehmend

  • Unklare Temperaturerhöhungen
  • Bronchitis oder Lungenentzündung (Pneumorie)
  • ungewollter und teilweie erheblicher Gewichtsverlust in einem kurzen Zeitraum

Die Dysphagietherapie selbst richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Ursache und ist daher sehr vielfältig.

Wir als ganzheitlich orientierte Therapeuten sehen immer den Mensch als Ganzes im Vordergrund.

Aufgrund der Vielfäligkeit können die Ursachen im funktionalen(z.B. schlaffe Muskelspannung im Lippen-Kiefer-Gaumenbereich), organischen(z.B Schlaganfall, Demenz oder Morbus Parkinson) und/oder im psychischen Bereich sein.

Mit eines der wichtigsten Ziele bei einer Dysphagietherapie ist es, Komplikationen zu verhindern.

 

Eine große Gefahr besteht vor allem beim Verschlucken und anschließenden Einatmen von Nahrungsbestandteilen, da diese unter Umständen eine Lungenentzündung (in der med. Fachsprache „Aspirationspneumonie“ genannt) verursachen kann.

Eine Pneumonie kann lebensbedrohlich sein.

Besteht der Verdacht einer Dysphagie über einen längeren Zeitraum (z.B. neurologischen (Schlaganfall) und neurodegenerativen (Demenz) Erkrankungen), ist es notwendig einen Logopäden mit einschlägiger Erfahrung im Bereich Schluckmanagement zu Rate zu ziehen.

 

Bei einer ausführlichen Befunderhebung und Anamnesegespräch und unter Einbeziehung der Angehörigen und beteiligten Therapeuten anderer Berufsgruppen und Ärzte wird ein entsprechender Therapieplan aufgestellt.